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Kirche / Pfarrhaus

Evangelische Kirche Thelkow

Die Dorfkirche Thelkow ist ein Feldsteinbau aus der Mitte des 13. Jhs. mit quadratischem Chor, zweijochigem Kirchenschiff und Nordsakristei. Sehenswert ist das reich gegliederte Südportal mit mehrfach getreppten Gewänden. Der Chorgiebel wurde in nachmittelalterlicher Zeit erneuert. Im Inneren fehlt dem westlichen Kirchenschiffsjoch das Gewölbe. Im Chor sind die Rippen des Gewölbes mit Sternrosetten besetzt und durch einen schönen Gotteslamm-Schlussstein zusammen gefasst. Die Sakramentsnische mit ihrer hölzernen Außentür in der Chor-Ostwand ist in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten.

Beachtenswert sind auch:

  • der Granittaufstein aus der Erbauungszeit (mit Werkstein ergänzt);
  • Schnitzaltar um 1470, (Neugestaltung im 18. Jh.), dabei wurden einige Änderungen vorgenommen, die ursprüngliche Bemalung ging leider verloren;
  • die schlichte Kanzel 1680;
  • die im Rokokostil gestaltete Patronatsloge von 1770 (jetzt Windfang am Südportal);
  • die Kabinettscheibe am nördlichen Emporenfenster mit dem Wappen E. v. der Lühe aus dem 17. Jh.

Besichtigung nach Anmeldung im Pfarrhaus Tessin (038205 / 13 243) oder im gegenüberliegenden Pfarrhaus in Thelkow (038205 / 800 73)!

Herausgeber:
Förderverein zur Erhaltung der denkmalgeschützten Kirchenensemble in Cammin, Tessin, Thelkow, Vilz und Weitendorf e.V.
www.foerderkreis-kirchen-tessin.de

 

Pfarrhaus Thelkow

Das 1769 errichtete Pfarrhaus in Thelkow ist heute der Ruhesitz der Gehörlosen-Pastorin Rosi Stegmann und ihres Mannes.

Das Pfarrhaus, in einiger Entfernung zum ungefähr 1260 errichteten Feldsteinbau seiner dazugehörigen Kirche, wurde 1992-95 renoviert, davon zeugt die Backsteinmauer, das sorgfältig gerichtete Fachwerkgebälk, die neuen Fenster und das tief heruntergezogene Krüppelwalmdach. Die blau gestrichene, zweiflügelige Eingangstür, die in das Dach eingelassen vier gleich großen rechteckigen Fenster in einer abgeschleppten Dachgaube, der rote Ziegelfirst an den Schornsteinköpfen und die dicken grauen Lagen von Reet verleihen dem Haus eine Atmosphäre von Ruhe und Behaglichkeit.
Ein glatter Sandweg mit feinem Schotter, eingefasst mit kleinen Findlingen führt zum Haus hin.
In der Parkanlagen entdeckt man die um eine hoch gewachsene Esche gebaute Holzbank. Sie wird von den tief herunter hängenden Ästen beschirmt und leitet den Blick in die Tiefe des Parks, der von altem Baumbestand ausgefüllt, auch eine Kostbarkeit birgt, eine eng zusammengewachsene Hainbuchenallee, deren Tunnelgewölbe wirklich sehenswert ist. Sie stammt offensichtlich aus der Zeit des Pastors Friedrich Hermes, einer von den wenigen Pastoren, die lange auf der Pfarrstelle amtierten. Er lebte hier von 1800 bis 1844 und ließ eine Reiterallee anlegen, bewusst so eng, dass Wagen und Kutschen nicht hindurch fahren, sondern ausschließlich Reiter sie nutzen konnten. Im Jahr 2000 wurde die Allee mit Hilfe von Fördergeldern und einem Eigenenanteil der Kirchgemeinde zurück geschnitten, welcher ihr den geheimnisvollen Charakter nicht nehmen konnte.
Ein Schmuckstück ist der Blumen- und Nutzgarten, er liegt etwas unterhalb des Pfarrhauses in einer Senke.
Ein Seiteneingang führt zu den Gemeinderäumen und dem ausgebauten Gästegiebel.

Zur Geschichte des Pfarrhauses:

Es gehörte bis 1822 zum Familienpatronat der Rittergutsfamilie von Moltke, wird dann in ein landesherrliches Patronat umgewandelt.
Die Pfarrstelle ist seit 1951 nicht besetzt, wird aber unterstützt von einer noch im Pfarrhaus lebenden Pastorenfrau, sie arbeitet nicht nur als Katechetin, sondern hilft in den Nachkriegsjahren Flüchtlingen und Einheimischen, die zum Teil im Pfarrhaus ihren ersten Wohnsitz fanden. Sie ist die Seele des Pfarrhauses. Das Leben am Ort ist ihr wohl vertraut, denn sie ist die Tochter des Rittergutsbesitzers Hans Otto von Raven auf Thelkow. Zum Erhalt des Pfarrhauses kann sie indes aufgrund ihres Alters nicht mehr viel beitragen. Nach ihrem Tod 1989 steht das Pfarrhaus leer, ist zwar denkmalgeschützt, aber verfällt.
Im Februar 1995 zieht das Ehepaar Stegmann in das teilsanierte Haus.
Die Kirche hilft entscheidend beim Wiederherstellungsprozess durch Bereitstellung eines Kredites. Das Pfarrhaus erfährt im unteren Stock einen kompletten Umbau. Der Ausbau des Obergeschosses sowie die Gestaltung der Außenanlagen wurden durch das Ehepaar Stegmann finanziert. Langsam entsteht der Park wieder, seine Anlagen sind über Jahre nicht gepflegt worden.
Bereits im ersten Jahr hat das Pfarrhaus über tausend Besucher empfangen. Die Investition der Kirche hat sich gelohnt.
Das Pfarrhaus hat es geschafft zu leben, letztlich durch eine Frau, die ihrem Ruf gefolgt ist. So ist nicht nur das Pfarrhaus, sonder auch das umliegende Land zum Leben erwacht.

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